Spätestens ab einem gewissen Leistungsanspruch beschäftigen sich die meisten Läufer auch mit einer gesunden Ernährung. Die nicht wenigen Läufer, welche über das Abnehmen zum Laufen gekommen sind sich der Wichtigkeit ihrer Ernährung (hoffentlich) sowieso schon bewusst.
Für mich persönlich stellt die gesunde Ernährung nicht nur einen wichtigen Baustein beim Erreichen sportlicher und gesundheitlicher Ziele dar, sondern ich finde das Thema auch überaus spannend.
Wer sich aber mal länger mit dem Thema beschäftigt, wird sehr oft auf widersprüchliche Informationen stoßen. Schnell gewinnt man dabei auch den Eindruck, dass es häufig eher um Modeerscheinungen geht, als um wirklich fundierte Ernährungsempfehlungen. Schließlich handelt es sich dabei auch um einen großen Markt, wo viel Geld mit Beratung und Produkten gemacht werden kann.
Dann stellt sich die Frage, wonach man sich wirklich richten sollte und welches die am vertrauenswürdigsten Quellen und Empfehlungen zur Ernährung sind.
Dafür möchte ich folgende Seite empfehlen: Nutrition Facts
NutritionFacts.org: Was sagt die Wissenschaft zur gesunden Ernährung?
Der amerikanische Mediziner und Autor Dr. Greger stellt hier zu verschiedenen Themen der gesunden Ernährung Ergebnisse wissenschaftlicher Studien zusammen. Am meisten mag ich die Videos, die wirklich verständlich und auf den Punkt ein Thema darstellen. Hier ein Beispiel, wo erläutert wird, warum Nüsse trotz ihres hohen Kaloriengehalts nicht (so ohne weiteres) dick machen:
Oder wie wäre es mit dem Mythos, dass gesunde Ernährung teurer sein muss? Das wurde in diesem Video behandelt:
Diese beiden Videos sind ganz typisch für die Seite. Sehr gute und eingängige Erklärungen, ohne abzuschweifen. Und wer möchte kann anhand der genannten wissenschaftlichen Studien tiefer in das Thema eintauchen und sich selbst kritisch damit auseinander setzen.
Gesunde Ernährung = Vegetarische Ernährung?
Bei Nutrition Facts wird unweigerlich schnell klar, dass Dr. Greger eine vegetarische oder gar vegane Ernährung propagiert. Ein Beispiel wo dies ersichtlich wird, mag dieser kurze Artikel zum Thema Paläo-Diät sein: The Real Paleo Diet
Meines Erachtens wird aus den relevanten Videos gut klar, warum er der vegetarischen Ernährung aus gesundheitlicher Sicht den Vorzug gibt (Beispiel).
Ich vermute so mancher Alles-Esser mag der Seite aber deswegen skeptisch gegenüber stehen. Das ist verständlich und auch gut so. Gerechtfertigt ist es vermutlich auch, denn selbst mich als Vegetarier überrascht, dass die Studien scheinbar so einseitig pro-vegetarisch ausfallen. ABER: Das Schöne an der Seite ist ja gerade, dass sich stets auf wissenschaftliche Studien bezogen wird. Dank meiner eigenen wissenschaftlichen Arbeit bin ich mehr durchaus bewusst, dass solche Studien keineswegs unfehlbar sind. Desweiteren ist eine Vereinfachung der Ergebnisse auch oft fehlerbehaftet.
Nichts desto trotz, bin ich davon überzeugt, dass derlei gewonnene, wissenschaftliche Ergebnisse zur gesunden Ernährung noch immer das Verlässlichste sind, was uns zur Verfügung steht. Insbesondere würde ich darauf deutlich mehr vertrauen, als auf Werbeversprechungen oder die aus der Luft gegriffene Meinung vieler selbsternannter Experten (die vermutlich auch selbst irgendetwas zu verkaufen haben). Darüber hinaus steht es jedem frei, sich um die jeweiligen wissenschaftlichen Veröffentlichungen zu bemühen und selbst nachzulesen und sich kritisch damit auseinander zu setzen. Genau diese Transparenz ist es ja, welche von guter, wissenschaftlicher Arbeit zu erwarten ist.
Meine Empfehlung: Einfach mal rein- und umschauen
Mir gefällt das Angebot von Nutrition Facts ziemlich gut. Mich würde aber auch sehr interessieren, ob ihr die Seite kritischer seht und was eure Kritikpunkte wären!
Die Videos findet ihr direkt auf der Website: Nutrition Facts Videos oder auch in dem YouTube Channel
Welches sind Deine Quellen für verlässliche Informationen zur gesunden Ernährung? Was hälst Du von NutritionFacts? Ich freue mich, wenn Du einen Kommentar mit Deinen Empfehlungen und Meinungen da lässt!
Nils
Benni meint
Ich habe seit Aschermittwoch keine Süßigkeiten mehr gegessen und keine Softdrings mehr getrunken. Habe so 7 Kilogramm abgenommen, meine Plautze verloren und gelernt, wie man richtig kocht.
Trotzdem haben wir nichts gegen ein richtig deftiges Essen mit Fleisch und auch mit einem schicken Kuchenstück zum Nachtisch.
Ich halte nichts von Extremen bei der Ernährung. Solange man Spaß am Essen hat, gleichzeitig aber nicht jeden Konserve oder Maggitüte nutzt, sondern auch mal selbst kocht (also richtig kocht!), ist man glaube ich auf einem ganz guten Weg, um seinem Körper etwas Gutes zu tun. :)
Gerade wenn man dann noch Ausdauersport betreibt sollten die paar überflüssigen Kalorien oder so ja auch schnell wieder abgebaut sein.
Mir geht es gut.
Nils meint
Ich gebe Dir recht, dass Extreme wohl meist nicht der richtige Weg sind. Das gilt nicht nur für die Ernährung… Ich muss aber auch eingestehen, dass ich zu einer „Ganz oder Garnicht“-Einstellung neige.
Was die überschüssigen Kalorien beim Ausdauersport angeht: Da kann ich nur wärmstens empfehlen, wirklich mal die Kalorienaufnahme und den Verbrauch aufzuzeichnen. Meiner Meinung nach ist es sehr, sehr einfach den Kalorienverbrauch durch das Training zu überschätzen! Zumindest für mich gilt, dass ich mit hemmungslosem Essen – was noch immer im Rahmen des Menschlichen liegt ;) – selbst beim Marathontraining noch zunehmen kann. Soll heißen bei > 50km/Woche.
Für Weltklasse-Athleten ist der Kalorienumsatz möglicherweise in der Tat so hoch, dass man kaum zu viel Essen kann. Aber wer von uns trainiert denn schon in Vollzeit?
Das Entscheidende sagst Du natürlich ganz am Ende: „Mir geht es gut.“
DAS ist doch wirklich das Wichtigste, oder? Nicht nur für Hobbysportler! :)
Hannes meint
Schöner Artikel!
Konstruktive Kritik ;)
Vielleicht könntest du in der Kopfzeile noch eine Kategorie für Ernährung einfügen. Den Artikel findet man sonst leider gar nicht über die Navigation (den Quick-Link auf der rechten Seite ausgenommen).
Viele Grüße
Nils meint
Danke für den Hinweis. Ich überlege in der Tat noch, wie ich die Navigation aufbauen sollte. Ich vermute mal unter „Laufveranstaltungen“ wird sich keine allzu große Anzahl an Artikeln ansammeln. „Ernährung“ könnte in der Tat ein guter Kandidat für die Hauptnavigation sein.
Davon ab lassen sich Artikel nach Thema aber auch über die Schlagwörter finden.
Die meisten Leser kommen aber sowieso direkt über Google zu den Artikeln und klicken von da selten weiter. Was natürlich aber auch eine Henne und Ei Problem bezüglich der Navigation sein kann. Vielen Dank, ich werde das sicherlich noch optimieren!
Hannes meint
P.S. Die Ernährung war in meinem Sportlerleben nie ein Problem, auch wenn ich zur Minderheit gehören könnte. Ich esse so viel ich will und kann. Trotzdem achte ich inzwischen auf eine ausgewogenere und gesündere Ernährung, vermeide Junk-Food etc.
Nils meint
Glückspilz! Das hat sich bei mir so mit 19 oder 20 Jahren geändert. Ziemlich komisch eigentlich… seid dem kann ich leicht zunehmen. Davor konnte ich – auch bei weniger Sport – so viel verdrücken wie ich wollte ohne zuzunehmen.