Seit einiger Zeit schon habe ich die Blackroll Orange und benutze sie regelmäßig zur Selbstmassage. Anfang des Jahre habe ich ja bereits über Blackroll Übungen berichtet. Höchste Zeit also, von meinen Erfahrungen mit der starken Schaumstoffrolle zu berichten!
Blackroll Orange: Warum braucht man sowas?
Die Blackroll hat ihre Ursprünge in bestimmten Massagetechniken. Massage ist ja nun wirklich keine neue Erfindung, allerdings hat sie in letzter Zeit geradezu einen neuen Aufschwung erfahren. Dies liegt vor allem darin begründet, dass das Bindegewebe, die sogenannten Faszien in die Aufmerksamkeit von Sportlern, Trainern und Medizinern gerückt sind.
Massagen sind also eine sehr gute Sache und können sowohl bei der Regeneration, als auch der Vorbeugung von Verletzungen helfen. Das lässt natürlich jeden engagierten Läufer aufhorchen. Regelmäßige Massagen sind also wünschens- und erstrebenswert. Leider kann das schnell ziemlich teuer und auf zeitaufwändig werden. So mancher hat vielleicht auch gar kein gutes und seriöses Massagestudio in der Nähe.
Um diese Probleme aus der Welt zu schaffen, tritt die Blackroll Schaumstoffrolle an. Die Versprechung ist, mit der Rolle recht einfach, unkompliziert und schnell eine Selbstmassage durchführen zu können.
Selbstmassage mit der Blackroll: Wie gut funktioniert das denn nun?
Ganz ehrlich gesagt, war ich am Anfang sehr, sehr skeptisch was die Rolle angeht. Bevor ich meine Rolle bestellt habe, hatte ich mich schon immer mal wieder damit beschäftigt, aber es viel mir schwer das Ganze nicht einfach als Humbug abzutun. Letztlich hat dann aber doch die Neugier gesiegt und ich habe die beliebte Schaumstoffrolle bestellt.
Der Anblick der Rolle in Echt hat meine Skepsis keineswegs weg geblasen. So ging ich recht verhalten an die erste Massage heran. Aber zu meiner Überraschung war ich von der Wirkung ziemlich schnell schwer begeistert! Insbesondere hat mich erstaunt, dass sich mit der Rolle ein ziemlich fester Druck erzeugen lässt. Das Ziel ist schließlich keine Wellness-Massage sondern eine wirksame Selbstmassage, die sportlichen Zielen auf die Sprünge helfen soll. Wer schon einmal in den Genuss einer „echten“ Massage gekommen ist, wird wissen, dass dies durchaus schon mal an die Grenze zur Schmerzhaftigkeit gehen kann.
Ein sehr positiver erster Eindruck also! Die Übungen sind im Grunde auch recht einfach zu erlernen. Nach ein paar mal klappt alles ganz gut. Auch hier empfinde ich dies eher als sportliche Übung denn als Entspannung. Gerade die Massage der Beine erfordert eine gewisse Körperspannung, die durchaus mit ein wenig Anstrengung verbunden ist. Ein positiver Nebeneffekt davon ist, dass man neben der Massage auch gleich einen Großteil der Rumpfmuskulatur mittrainiert. Aber bitte keine übertriebenen Hoffnungen: Vermutlich wird man die Massage nicht so lange durchführen, dass dies allein als ausgiebiges Training der Rumpfmuskeln durchgehen könnte. Nichts desto trotz ist dies ohne Zweifel ein gutes zusätzliches Training und weitaus besser als diese für Läufer wichtigen Muskeln gänzlich zu ignorieren.
Neben meiner anfänglichen Begeisterung ist natürlich interessant, wie sich die Blackroll längerfristig bewährt hat: Als ich die Rolle gerade neu hatte und mit den Massagen anfing, hatte ich ein paar Stellen, die beim Bearbeiten mit der Rolle tatsächlich weh taten und ein sehr fokussiertes Gefühl der Verspannung verursachten. Dies sind genau die Stellen welche von Faszienexperten als „Triggerpunkte“ bezeichnet werden. Ein wesentlicher positiver Effekt der Massagen ist es, genau diese Verspannungen zu lösen. Dabei lockern sich die Faszien, was zu einer besseren Funktionalität und Gesundheit beitragen soll.
Nach wiederholten Massagen konnte ich auch tatsächlich feststellen, dass sich diese Schmerzen mehr und mehr legten. Insbesondere hatte ich das Gefühl einer wirklich positiven Einflussnahme auf eine Verletzung am linken Knie, die möglicherweise mit einem verkürzten Oberschenkelmuskel in Verbindung steht.
Also auch den Langzeittest hat die Blackroll Orange bei mir sehr gut bestanden. Ich muss gestehen, dass es natürlich schwer zu sagen ist, was sich da jetzt genau an meinem Bindegewebe getan hat oder auch nicht. Hierfür wäre ja eine aufwändige medizinische Untersuchung nötig, für die mir leider die Mittel fehlen. Dennoch: Für mich persönlich sind die positiven Effekt zu spüren und sowohl die Anschaffung, als auch die investierte Zeit nötig. Dies mag sich um einen Placebo-Effekt oder um eine echte, physische Verbesserung handeln.
Muss es die original Blackroll sein?
Neben der Blackroll gibt es noch eine Unmenge ähnlicher Schaumstoffrollen anderer Marken. Als ich mich darüber informierte, stieß ich auf sehr gemischte Nutzermeinungen. Es scheint eine nicht ganz geringe Chance zu bestehen, an eine minderwertige Rolle zu geraten, die z.B. nicht über eine für die Massage angemessene Härte verfügt. Also habe ich mich für die Blackroll entschieden. Bestimmt lässt sich aber auch ein wenig Geld sparen, wenn man recherchiert und sich für die korrekte Alternative entscheidet.
Es sei noch darauf hingewiesen, dass es die Blackroll in unterschiedlichen Härtegraden zu kaufen gibt. Ich habe mich für die härteste Variante, die Blackroll Orange Pro entschieden. Rückblickend die richtige Entscheidung für mich. Wer nicht ganz so hart an die Massage rangehen möchte, könnte sich aber vielleicht für eine andere Variante entscheiden. Blackroll hat ein offizielles Video zu den Härtegraden, schau doch hier gleich mal rein:
Ich habe mich damals auch gleich für ein sogenanntes „Starter Set“ entschieden. Neben der eigentlichen Blackroll Orange ist da noch eine Minirolle, zwei Bälle, ein Poster und eine DVD mit Übungen enthalten. Die Minirolle und die Bälle eignen sich für spezielle Übungen, vor allem für kleinere oder schwerer zugängliche Muskelgruppen. Meiner Meinung nach ist das Set kein Muss. Insbesondere auf das Poster und die DVD kann man gut verzichten, da man auch genug Übungen für die Blackroll im Netz findet.
Die Minirolle ist aber eine tolle Sache. Ich benutzt die vor allem für die Füße sehr gerne. Wenn man irgendwo sitzt und entspannt ist es wunderbar angenehm nebenbei mit der Blackroll Mini die Füße zu massieren. Sehr entspannend! :)
Wer sich auf die großen, beim Laufen strapazierten Muskeln konzentrieren will, dem mag aber auch die einfache Blackroll ausreichen.
Ich bin froh, dass ich mich damals entschieden habe die Rolle einfach mal auszuprobieren und möchte sie nicht mehr missen. Was ist Deine Meinung zu den Schaumstoffrollen? Hast Du auch bereits eine oder bist Du eher skeptisch?
Update: Eine günstige Alternative
Alexs hat in den Kommentaren auf eine günstige Alternative zum Original hingewiesen. Ich habe den Thera-band foam roller selbst nie in der Hand gehabt, aber wer nicht so viel Geld ausgeben möchte ist vielleicht an dieser Rolle interessiert.
steffen meint
Hallo Nils,
recht aufschlussreicher Artikel. Aber über die verschiedenen Härtegrade der Rollen ist man sich wohl selbst im Hause Blackroll nicht einig. Auf der Website wird die Pro als 50% härter als die Standard beschrieben. Nina Heinemann spricht von doppelt so hart (das wären 100%). Was stimmt denn nun?
Und sind die Produkte von Blackroll mit denen von Blackroll-Orange vergleichbar?
Steffen
Nils meint
Tja Steffen,
da hast Du mich jetzt aber erwischt! :)
Auf der Produktseite taucht sogar eine weitere Zahl auf: 40% härter http://goo.gl/8Msf9h
Die gleiche Zahl taucht auch bei amazon.de auf: http://goo.gl/xUnf5n
Die Blackroll Pro (ohne Orange) wird hingegen mit 50% härter beworben: http://goo.gl/91XssE
In der Tat ist das ziemlich verwirrend. Mir scheint, dass in dem Video eine falsche Angabe gemacht wird. Ich habe mich mal an Blackroll.com gewandt, um das heraus zu finden: http://goo.gl/5hgY4Q
Nils meint
Auch in diesem Blackroll Video wird eine um 40% höhere Härte für die Blackroll Orange Pro genannt: http://www.youtube.com/watch?v=sivGyoXvIbU
Nils meint
So, jetzt haben wir es offiziell. Hier die Antwort von Blackroll:
„Die BLACKROLL PRO ist noch mal Härter als die BLACKROLL-Orange PRO. MED und Standard haben bei beiden Marken die selbe Härte.“ http://goo.gl/K91fks
steffen meint
Hab es gerade auf Twitter gelesen. Ob und wie die (beiden) Marken miteinander verbandelt sind, würde mich auch interessieren.
Marco meint
Also ich persönlich habe auch das Set mit der Blackroll Orange inkl. der zwei Bälle und der Minirolle.
Insgesamt bin ich mit dem Set mehr als zufrieden. Den großen Ball habe ich bislang allerdings noch nicht benutzt. Der Kleine Ball und die Minirolle dagegen kennen meine zarten Füßchen in- und auswendig :)
Hannes Räuschel meint
Hab mir die Rolle jetzt auch zugelegt.
An einigen Stellen war die Selbstmassage schon ziemlich unangenehm. Aber Hauptsache es hilft :D
Anja Velten meint
Hallo,
anstelle der kleinen Bälle tuen es auch Tennisbälle. Die sind sicher billiger ;-)
Nils meint
Guter Tipp, danke!
Die Blackroll Bälle sind „knüppelhart“. Ich bin kein Tennisspieler, habe Tennisbälle aber durchaus einiges flexibler in Erinnerung.
Aber fraglich ist ja, ob man die extreme Härte wirklich braucht.
Ganz bestimmt einen Versuch wert.
Anja Velten meint
Tennisbälle für die oberflächliche Massage, Golfbälle für die tieferliegenden Triggerpunkte.
Mache ich erfolgreich nach Hallux Valgus-OP an beiden Füßen
Florian meint
Servus Nils,
Ich habe (gerade erst) mit der Rolle begonnen bin allerdings noch etwas skeptisch. Gerade z.b. bei der Rückenübung gehe ich da mit angespannter Rückenmuskulatur in die Sache rein. Im Normalfall sollte ich bei einer Massage aber entspannt sein. Selbiges habe ich auch bei den Oberschenkelübungen. Das ganze ist dann extrem schmerzhaft.
Was meinst du da dazu? Wird das besser, meinst du mach ich das falsch oder ist die Muskelspannung als Teil der aktiven Massage so gedacht?
Freu mich auf Feedback.
Danke für deinen Bericht!
lg. Florian
Nils meint
Hi,
ich kann die Bedenken am Rücken nachvollziehen. Ich mache das eigentlich garnicht, habe es aber mal getestet. Gerade am unteren Rücken fand ich es schon unangenehm bis gar zum Gefühl „ungesund“. Ich hatte das aber darauf geschoben, dass dies bei mir sowieso ein etwas problematischer Bereich ist.
Folgenden Tipp habe ich aber: Wie hast Du die Rückenmassage gemacht? Am Boden nehme ich mal an? Dann kannst Du es mal an der Wand versuchen. Die Rolle zwischen Rücken und Wand platzieren und dann hoch und runter rollen. Das sollte der Muskelentspannung am Rücken sehr zuträglich sein.
Hilf das? :)
Florian meint
Genau, gar zum Gefühl ungesund…
Ich habe Rücken sowohl liegend wie auch stehend probiert. Stehend ist das natürlich wesentlich unproblematischer, da man den Druck besser regulieren kann.
Ich habe das heute etwas dezenter gemacht. D.H. Rücken einmal nur den Schulterbereich liegend und dann noch kurz den Steiß- bzw. Nierenbereich. Das scherzt zwar noch immer im unteren Bereich aber es entspannt sich schon mehr.
Es ist wohl tatsächlich so, das sich der Organismus an die Rolle erst gewöhnen muss.
Danke dir und viel Erfolg noch!
Alexs meint
Habt ihr einmal den Foamroller von Thera-Band getestet? Halte ich für gleichwertig und ist um einiges billiger.
Nils meint
Nein, noch nicht getestet. Es gibt ja inzwischen wirklich unsäglich viele, vergleichbare Schaumstoffrollen. Hast Du den direkten Vergleich von Thera-Band und Blackroll? Ist die Härte vergleichbar?
Alexs meint
Will hier keine Werbung machen, aber hier kann man sich mal den Vergleich der beiden durchlesen:
http://www.zum-sixpack.de/2014/07/09/guenstige-blackroll-alternative-der-thera-band-foamroller/
Die Härte ist vergleichbar, lediglich das Design des Thera-band-Foamrollers wirkt nicht so schön, da es aussieht als wäre es nicht beschichtet. Ist aber mir persönlich völlig egal.
MfG
Nils meint
Danke für die Infos und den Link! Ich werde die Thera-Band Rolle gerne als Alternative nennen.
Sophie Volk meint
Ich habe mir die Blackroll Orange Rolle gekauft, weil ich an den Außenseiten der Oberschenkel starke Muskelverklebungen habe und mir diese Rolle zur Lockerung der Muskel und deren Verklebungen empfohlen wurde.
Nun bin ich eifrig dabei die Verklebungen zu lösen, was im Moment noch sehr schmerzhaft ist, soll sich aber nach ein paar Tagen bessern.
Kannst Du das auch bestätigen und von wie viel Tagen sprechen wir hier?
Die Massage des Rückens und der Schultern ist sehr gut und wohltuend.
Freue mich auf Rückantwort
und viele Grüße
Sophie Volk
peter meint
sehr guter Artikel: gut erklärt was es kann
damit ihr wisst wie man sie anwendet hier ist eine Anwendung wie man die blackroll benutzen kann https://www.youtube.com/watch?v=TGiYIjc844w&list=UUq2byUj9vhYMt2zZ3-oJoxg
Daniel meint
Gute Beschreibung, danke Dir!
Ich war am Anfang auch skeptisch, habe dann aber ebenfalls mit der Faszienrolle gute Erfahrungen gemacht. Das Interesse an Faszientraining ist in den letzten Jahren ja stark angestiegen. Das rührt sicherlich daher, dass zum einen die Faszienforschung deutliche Fortschritte gemacht hat, und zum anderen die Therapie der Faszien bei vielen Menschen sehr positive Auswirkungen hinsichtlich der Beseitigung von Schmerzen hat.
Beste Grüße!