Das Laufjahr 2013 geht auf das Ende zu, die perfekte Zeit, um das vergangene Jahre Revue passieren zu lassen. Es macht nicht nur Spaß, die Highlights des Jahres noch einmal durch zugehen, sondern es bietet auch sehr hilfreiche Hinweise, um das nächste Jahr in Angriff zu nehmen und sich die richtigen Ziele zu setzen.
Was kann ich aus dem vergangenen Laufjahr lernen?
Ich schaue zunächst darauf, ob ich meine gesetzten Ziele im vergangenen Jahr erreichen konnte. Vielleicht wolltest Du Deine Zeit für eine bestimmte Distanz verbessern oder Deinen ersten Marathon laufen? Oder Du wolltest überhaupt erst anfangen regelmäßig zu laufen und vielleicht dabei Gewicht verlieren? Diese Ziele sind natürlich so vielfältig, wie die Läufer selbst. Welche Ziele Du auch hattest, ich würde raten einen Blick darauf zu werfen, ob Du diese erreicht hast.
Aus erreichten Zielen lernen
Alle Ziele erreicht? Herzlichen Glückwunsch! Aber so schnell sollten wir darüber nicht hinweggehen. Manchmal scheint mir zu viel Augenmerk auf die Analyse des Scheiterns gelegt zu werden. Das Erreichen Deiner läuferischen Ziele mag aber nicht nur den Genuss bringen, sondern auch zu künftigen Erfolgen beitragen: Mach Dir bewusst, dass es Deine Zielsetzung und Deine Handlungen waren, die zum Erfolg führten. Das ist mehr als Grund genug darauf stolz zu sein. Die Entwicklung eines gesunden Selbstbewusstseins für Deine Leistungen sind durchaus ein Einflussfaktor auf Deine künftige Leistungsentwicklung. Wenn es mal schwierig wird, hilft es sich darauf stützen zu können was man bereits erreichen konnte. Also koste Deine Siege aus und klopf Dir dafür selbst auf die Schulter!
Das ist aber noch nicht alles. Bestimmt kannst Du Einflüsse ausmachen, die vermutlich zu Deinen Erfolgen beigetragen haben. Vielleicht hast Du Änderungen an Deinem Trainingsplan vorgenommen, die sich als hilfreich herausstellten. So könnte die Aufnahme von Intervalltraining zu besseren Zielzeiten geführt haben. Oder Du hast das erste Mal überhaupt nach Plan trainiert und kannst nun sehen, dass dies zu mehr Regelmäßigkeit und Zielstrebigkeit geführt hat.
Natürlich könnte es auch sein, dass Du beispielsweise vom Plan abgewichen bist und dennoch lief im Anschluss alles sehr gut. Das könnte bedeuten, dass Du vielleicht über ein größeres Talent oder Leistungsniveau als angenommen verfügst und Du den nötigen Trainingsaufwand überschätzt hattest.
Aus Fehlschlägen lernen
Ich wünsche jedem Läufer das Erreichen all seiner Ziele, aber selbst wenn manches nicht geklappt hat, sollten wir das beste daraus machen: Vielleicht können wir herausfinden, warum wir ein Ziel nicht erreichen konnten? Gründe könnten zum Beispiel sein, dass wir nicht regelmäßig nach unserem Trainingsplan trainierten oder vielleicht gar keinen Plan hatten und somit unstrukturiert trainierten. Verletzungen sind auch ein häufiger Grund. Hier gilt es zu prüfen, ob die Verletzung aus einem nicht angemessenen Training resultierte. Häufig sind zu schnellere Steigerungen der Umfänge oder des Tempos.
Darüber hinaus kommt es aber durchaus auch immer wieder mal vor, dass etwas außerhalb unserer Kontrolle nicht wie gewünscht lief und deshalb ein Ziel nicht erreicht werden konnte. Da kann man dann natürlich nichts machen, aber auch hier wartet eine wichtige Lektion: Solche Sachen passieren einfach und werden es vermutlich auch in der Zukunft wieder! Man sollte deswegen nicht frustriert sein oder gar seine Ziele aufgeben. Rückschläge gehören zum (Läufer-)leben dazu. So mancher Rückschlag lässt aber das Ziel noch erstrebenswerter erscheinen. Und das Erreichen aller Probleme zum Trotz mag erfüllender sein, als ein zu einfaches Erreichen des Zieles.
Jahresrückblick: Eine einfache praktische Umsetzung
Nimm dir Dein Trainingstagebuch und gehe damit das Jahr nochmal durch. Wann lief es gut? Wann hast Du Ziele erreicht und wie hast Du Dich darauf vorbereitet? Wann lief es schlecht und was könnte die Ursache gewesen sein? Gab es Verletzungen?
Erstelle Dir eine Liste an positiven und negativen Erfahrungen des vergangenen Jahres. So machst Du Dir dies alles wirklich noch einmal bewusst, oft denkt man ja sonst gar nicht mehr zurück, was vor Monaten passiert ist. Eine ganze simple Liste mit Stichworten ist meist vollkommen ausreichend. So sicherst Du Dir diesen Erfahrungsschatz aus dem vergangenen Läuferjahr. Diese Liste solltest Du auch wieder zu Rate ziehen, wenn Du das kommende Jahr planst, worüber ich in Kürze bloggen werde.
Machst Du einen Jahresrückblick? Haben Dir meine Empfehlungen dabei geholfen? Hast Du vielleicht gute Tipps als Ergänzung? Lass mich wissen, wie Du darüber denkst!
Nils